Überblick im Vorratsregal
„Vorratshaltung“ bedeutet, Lebensmittel oder andere wichtige Güter in einer bestimmten Menge aufzubewahren, um sie bei Bedarf nutzen zu können – besonders dann, wenn sie gerade nicht verfügbar, schwer zu bekommen oder teurer sind. Genauso kenne ich es aus der DDR. Ich wurde in der DDR geboren und habe die Lebensumstände bis zur Wende miterlebt. Die Lebensmittelversorgung war grundsätzlich gesichert, aber oft eingeschränkt. Vorratshaltung war eine Notwendigkeit, weil man nie wusste, wann bestimmte Produkte wieder verfügbar sein werden. Lebensmittel haltbar zu machen, durch Einkochen, Trocknen oder Fermentieren verhinderte Verschwendung. Die Ernten konnten so vollständig genutzt werden und nichts wurde einfach weggeworfen. Es gab damals eine Selbstversorgungskultur – vieles aus eigenem Anbau aus dem Schrebergarten. Aus tiefster Überzeugung vertraten viele Bürger der DDR diese innere Haltung.
Natürlich hängt der Grund für Vorratshaltung stark davon ab, in welcher Zeit und unter welchen Bedingungen man lebt. Heutzutage hat sich Vorratshaltung eher zum Trend entwickelt. Wir haben in Deutschland Lebensmittel im Überfluss und können fast immer darauf zugreifen. Ist denn dann Vorratshaltung für uns überhaupt notwendig?
Wieviel Vorratshaltung ist wirklich nötig?
Heutzutage geht es bei Vorratshaltung weniger um Mangel, sondern um Selbstverantwortung und Gelassenheit in Engpässen. Wie viel Vorrat sinnvoll ist, hängt von deiner Lebenssituation ab – aber es gibt gute, praxisnahe Richtwerte und sogar eine offizielle Empfehlung vom BBK (vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) :
Für 10 Tage sollte jede Person sich selbst versorgen können, falls Strom, Wasser oder Lieferketten ausfallen. Pro Person und 10 Tage gibt es folgende Richtwerte:
- Lebensmittel: ca. 2.200 kcal pro Tag, also ungefähr:
- 3,5 kg Getreideprodukte (Brot, Nudeln, Reis)
- 4 kg Gemüse + Hülsenfrüchte
- 2,5 kg Obst oder Nüsse
- 1,5 kg Milchprodukte
- 1 kg Fleisch, Fisch oder Eiweißersatz
- Fette/Öle, Zucker, Gewürze, Kaffee, Tee
- Wasser: 2 Liter pro Tag → 20 Liter insgesamt
Wenn du jetzt mal nicht vom Katastrophenfall ausgehst und einfach nur praktisch denkst, geht es darum einen kleinen Vorrat anzulegen. So kannst du dich eine Weile unabhängig versorgen. Viele bevorraten heute diese Lebensmittel:
- Nudeln, Reis, Haferflocken, Hülsenfrüchte
- Öl, Essig, Salz, Zucker, Kaffee, Tee
- Gemüse, Obst, Eintöpfe
- Brot, Gemüse, Reste von Mahlzeiten
- Wasser und Getränke ausreichend gelagert, regelmäßig erneuert
Die Bevorratung von Lebensmitteln in Maßen ist grundsätzlich eine sinnvolle Sache.
Vorteile von Vorratshaltung
Vorratshaltung ist modern gesagt, Achtsamkeit und Selbstbestimmung. Es bedeutet, du sorgst gut für dich und deine Familie. Du verschwendest nichts und bist auf Unvorhergesehenes vorbereitet – gelassen, aber realistisch. Vorratshaltung kann auch ein Stück Entschleunigung sein. Du musst z. B. nicht ständig einkaufen und kannst kreativ – also aus den Zutaten, die gerade da sind – kochen.
Was bedeutet Vorrat bzw. Vorratshaltung für dich? Wenn du alleine lebst, genügt dir vielleicht der kleine Vorrat im Küchenschrank und im Gefrierfach. In jedem Fall ist die Übersichtlichkeit, der regelmäßige Check des MHD und eine für dich sinnvolle Kategorisierung wichtig. Denke bitte bei aller Vorratshaltung daran, dass Lebensmittel nicht verschwendet werden sollten und sich nicht alles für eine lange Lagerung eignet. Um einen guten Überblick zu haben, brauchst du auf jeden Fall Ordnung.
Ordnung und Routinen im Vorratsregal
Du solltest deine Vorräte regelmäßig auf Haltbarkeit prüfen. So hast du immer im Blick, was kurzfristig verbraucht werden muss (MHD) und kannst deinen Essensplan dementsprechend anpassen. Die Essensplanung und das Vorratsregal sind enge Verbündete bei der Hauswirtschaft.
Für die Übersichtlichkeit gilt es Kategorien zu bilden. Kategorien sind dann sinnvoll, wenn du viele Vorräte besitzt. Du kannst unterteilen z. B. in Trockenvorräte, Haltbare Basics, Konserven/Eingemachtes, Tiefkühlvorrat, Getränke. Neueste Vorräte stellst du immer nach hinten und bewahrst sie so auf, dass das Datum gut sichtbar ist (evtl. nochmal beschriften). Einen kleineren Vorrat kannst du schön übersichtlich abgefüllt in Gläsern im Küchenschrank lagern. Generell kommt es darauf an, wo welches Lebensmittel gelagert werden kann. In meinem Blogartikel Kühlschrank richtig einräumen findest du dazu weitere Tipps.
Auch das Gefrierfach oder der Gefrierschrank ist eine Art Vorratsregal. Deshalb ist eine regelmäßige Überprüfung des Inhaltes auch da notwendig. Lies zum Thema Gefrierschrank gerne meinen Artikel.
Ein ordentliches Vorratsregal schenkt dir nicht nur Überblick, sondern auch ein Gefühl von Ruhe und Kontrolle im Alltag.
Wann ist der beste Zeitpunkt das Vorratsregal aufzuräumen und zu prüfen?
Gerade vor Weihnachten ist ein guter Zeitpunkt deine Vorräte mal wieder zu checken. Wenn du das Weihnachtsessen planst, gehört zur Vorbereitung die Prüfung der Vorräte. Meistens brauchst du mehr Zutaten, als in einer alltäglichen Essensplanung. Es gibt etwas besonderes zum Essen, oft mehrere Gänge und allgemein viele Mahlzeiten in wenigen Tagen. Das ist der perfekte Moment zu schauen, ob deine Kategorisierung, die jeweiligen Mengen und der Bestand noch für dich passt. Generell gilt, wenn du einen guten Überblick hast, fällt es dir leichter auch mal ein Essen nach Vorrat zu planen. So kannst du die Zutaten bei denen das MHD abläuft gleich mit verwenden.
Es braucht also drei einfache Grundsätze:
- System statt Zufall – Sortiere nach Kategorien und gib jedem Lebensmittel seinen festen Platz.
- Übersicht und Rotation – Beschrifte Vorräte leicht lesbar mit dem MHD, verbrauche zuerst die älteren und vermeide so Verschwendung.
- Klarheit und Pflege – Überprüfe regelmäßig deine Bestände und halte dein Regal sauber – so bleibt Ordnung dauerhaft.
👉 Konnte ich dich animieren deine Vorräte mal genauer anzuschauen? Oder ist es vielleicht an der Zeit, dein Vorratsregal einmal komplett zu überarbeiten? Wenn du dabei Unterstützung brauchst, bin ich gern für dich da. Nimm jetzt Kontakt mit mir auf und buche dein kostenloses Erstgespräch.
Michaela
Ordnungscoaching und Feng-Shui-Beratung
